Historisch diente das Segeln zum Zwecke des Transportes. Dementsprechend bemühte man sich, das Gewicht des Fahrzeuges samt Besatzung möglichst mittig und tief zu konzentrieren. Wenn man jedoch den Wind zum Zweck der Freizeitgestaltung (als Sportart) nutzen möchte, ist es interessant, den Sportler dort anzuordnen, wo hohe Beschleunigungen auftreten. Wie gesagt sind diverse mobileartige Konstruktionen denkbar. Mein Präferenz geht zu einer Ausführung hin, in der das Segeln und das Fliegen miteinander verschmelzen. Die im Bild unten dargestellte Variante erscheint mir am wirkungsvollsten zu sein. Sie ist gegenüber dem Stand der Technik gänzlich neu und wurde am 28.8.2013 von mir zum Patent angemeldet. Das Patent ( Nr. 10 2013 014 369) wurde erteilt und am 8.8.2019 veröffentlicht. Ich nenne diese Sportart "Bird Sailing".
An einem Segelbootrumpf sind auf der Steuerbord- und Backbordseite je ein Tragflügel (hier: schwarz) montiert. Endseitig an den beiden Tragflügeln sitzt je ein Sportler (hier :Pilotenpumpe) auf einem schwimmfähigen Chassis. Endseitig, weil hier die größten Beschleunigungen wirken, die Kraft des Windes am direktestem zu spüren ist . In einer gemäßigten Bauform könnten die Sportler natürlich auch weniger weit außen auf den Tragflügeln sitzen.
Die Tragflügel sind vor dem Start bis auf das Wasser herabgelassen, so dass die Chassis auf dem Wasser schwimmen. In dieser Position des Tragflügels kann der Sportler das Chassis erklimmen. Wegen der zu erwartenden hohen Beschleunigungen muss sich der Sportler auf dem Chassis mit einem Vierpunktgurt anschnallen.
Jeder Tragflügel kann vom Sportler durch eine Verstellmimik, die den Tragflügel mit dem mittleren Mast (hier: silber) verbindet, bis fast in die Senkrechte hochgezogen werden.
Der mittlere Mast dient vor allen Dingen der Bedienung der Tragflügel. Wenn er schon einmal da ist, kann an ihm ( wie dargestellt) auch ein Segel gesetzt werden. Dies ist jedoch nur eine Option.
Der anströmende Wind erzeugt sowohl am Luv- Tragflügel (im Bild auf der Backbordseite) als auch am Lee-Tragflügel (im Bild auf der Steuerseite) Kräfte, die das Segelboot sowohl krängen als auch antreiben.
Man kann vorhersagen, dass als Nebeneffekt durch die Windkräfte eine starke Luv- oder Leegierigkeit entsteht. Ob dies günstig oder nachteilig ist, wird sich zeigen müssen. Hier gilt: Probieren geht über studieren.
Weiterhin entsteht durch das Gewicht der Sportler an den Enden der Tragflügel eine hohe Massenträgheit um die Längsachse (Rollen). Auch dieser Effekt ist zu bedenken.
Das Modell mit dem Rumpf einer Marblehead-Yacht (Länge 127 cm) wurde mit starren Tragflügeln (Balsaholzkern + Kohlefaserbeschichtung) gebaut. Die Tragflügel sind aus Gründen der Einfachheit nicht verstellbar. Die Fernsteuerung betätigt also ausschließlich das Ruderblatt des Modellbootes.
Das Modell wurde auf dem SteinhuderMeer erfolgreich getestet. Es fährt mit diesem nicht verstellbaren Rigg einen Kurs, der zwischen Hart am Wind und Halb am Wind liegt. Probleme mit einer Luv- oder einer Leegierigkeit gab es nicht. Der Kurs war stabil.